Der internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen hat sich in den letzten 20 Jahren von einer singulären Veranstaltung zum größten Aktions- Gedenk- und Präventionstag im Kontext illegalisierter Substanzen entwickelt. Diese Entwicklung wurde und wird Mitarbeiter*innen in Aids- und Drogenhilfen, den Drogengebraucher*innen sowie den Eltern- und Angehörigen getragen. Die Aids-Hilfe Dresden wird am 21. Juli ein 4×1 Meter großes Banner vor die Beratungsstelle anbringen. Darauf ist die Anzahl der drogenbedingten Todesfälle 2020 abgebildet: 1581. Die Aktion steht unter dem hashtag: #DuFehlst! Tagsüber sind Interessierte eingeladen, mit Mitarbeitenden der Beratungsstelle am Fenster der Aids-Hilfe Dresden ins Gespräch zu kommen. Gegen 19 Uhr wird es am Goldenen Reiter eine gemeinsame Abschlussveranstaltung geben mit kurzen Ansprachen der Aids-Hilfe Dresden und des ehemaligen Drogenkonsumenten und Buchautors Tobias Krähenbühl („Terr-apie“) geben.
Sehr gern möchten wir auf die Pressemitteilung unserer Kooperationspartner*innen für diesen Tag hinweisen.
21. Juli: Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen in Dresden
Anlässlich des internationalen Gedenktags für verstorbene Drogengebraucher*innen am 21. Juli 2021 wird es eine Gedenkveranstaltung mit Informationen der Fachteams für Suchtprävention der Diakonie Dresden und der suchtspezifischen Straßensozialarbeit für Erwachsene der SZL Suchtzentrum gGmbH, SafeDD, geben.
Ab 16 Uhr werden die Mitarbeiter*innen beider Teams an der Schauburg in der Dresdner Neustadt und am Wiener Platz am Hauptbahnhof mit Ständen präsent sein. Dort stehen sie für Informationen, Fragen und Austausch zu den Themen Konsum, Sucht, Prävention und Hilfen bereit. Gegen 19 Uhr wird es mit Betroffenen und Interessierten am Goldenen Reiter eine gemeinsame Abschlussveranstaltung geben mit kurzen Ansprachen der Aids-Hilfe Dresden und des ehemaligen Drogenkonsumenten und Buchautors Tobias Krähenbühl („Terr-apie“).
Der diesjährige Gedenktag steht unter dem Motto: Drogentod vermeiden – Substitutionsbehandlung individualisieren. Für die Substitutionsbehandlung, die Behandlung drogenabhängiger Patient*innen mit Ersatzstoffen nach einem definierten Therapiekonzept, gelten seit März 2020 bundesweit Ausnahmeregelungen, die bis März 2022 verlängert werden sollen. Dabei steht die kontaktlose Versorgung der Patient*innen angepasst an die Corona-Pandemie im Mittelpunkt, um die Gefahr einer Infektionsübertragung bei ihnen sowie den behandelnden Ärzt*innen zu reduzieren.
Substitutionsbehandlung könnte neben Drug Checking, der chemischen Analyse illegal erworbener Substanzen, und Drogenkonsumräumen, dazu beitragen, Risiken zu minimieren und Menschenleben zu retten. Der deutliche Anstieg der drogenbedingten Todesfälle von 1398 (2019) auf 1581 im Jahr 2020 macht den dringenden Handlungsbedarf auf politischer Ebene sichtbar.
Alle Interessierten und Angehörigen sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und den verstorbenen Drogengebrauchen*innen zu gedenken.
Die Teilnehmenden werden gebeten, die aktuellen Covid-19-Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen
Am 21. Juli 1994 starb der junge Drogengebraucher Ingo Martens in Gladbeck. Seine Mutter setzte sich dafür ein, mithilfe der Stadt für ihren Sohn und alle anderen verstorbenen Drogengebraucher*innen eine Gedenkstätte zu errichten. Dieser Initiative folgten viele andere Städte – 1998 wurde der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen erstmals bundesweit begangen. Verschiedene Einrichtungen, Akteure der Aids- und Drogenhilfe, Eltern, Angehörige u.a. erinnern an die Menschen, die infolge ihres Substanzkonsums verstorben sind und fordern Maßnahmen für eine wirkungsvollere Drogenpolitik.
2020 fand der Gedenktag zum ersten Mal in Dresden statt, ebenfalls organisiert durch die Fachteams für Suchtprävention der Diakonie Dresden und der suchtspezifischen Straßensozialarbeit für Erwachsene der SZL Suchtzentrum gGmbH, SafeDD.
Pressekontakt Diakonie Dresden:
Natalie Fechner
Tel.: 0351 81 72 345, Mobil: (0151) 15 00 68 24
Mail: natalie.fechner@diakonie-dresden.de
Pressekontakt SZL Suchtzentrum gGmbH:
Alexander Beuschel
Tel.: 0176 569 069 28
alexander.beuschel@suchtzentrum.de